Gartenblick

Abstrakte Acrylmalerei, Entwurf im 3D-Konstruktionsprogramm, Ausführung in Schablonentechnik, 2018. Blick durch eine Reihe von offenen Türen, die mehrere Räume in verschiedenen Farben miteinander verbinden. Bei einigen Räumen fällt Sonnenlicht von der Seite ein. Die letzte Öffnung deutet eine grünen Garten dahinter an.
[Acrylmalerei auf Leinwand 80 x 80 cm, 2018]

Die Idee zum Bild entstand im Kopf aus einer Vermischung dreier realer Erlebnisse:

Ein Besuch im Schloss Schönbrunn, in dem mehrere große, offene, farbkräftig gestrichene Räume aneinander angrenzen, bei denen Fenster ein Lichtmuster auf den Boden warfen

Der anschließende Spaziergang durch eine Grünanlage

Ein Besuch auf der Festung Hohentwiel in einer unterirdischen Halle, wo von mehreren offenen Fenstern Licht in den Raum einfiel. Die Luft war nebelfeucht, so dass sich eine wabernde, verwaschene Lichtführung auf dem Boden ergab.

Im Kopf entstand das Modell mehrerer Räume hintereinander, die durch einen Flur verbunden sind. Der Flur sollte in einem grünen Garten enden. Die Räume sollten eine diffuse Grundbeleuchtung und eine starke Akzentuierung mittels durch die Seitenfenster einfallenden Sonnenlichts bekommen. Die finale Ausführung sollte in Acryl in Schablonentechnik erfolgen. Der Bildstil sollte minimalistisch sein. Die Leinwand gab das Zielformat 80x80cm vor.

Zunächst habe ich ein erstes Modell am PC erstellt, um mit verschiedenen Beleuchtungen und Perspektiven zu experimentieren:

Danach wurden die zunächst einheitlichen Türmaße solange zusammen mit dem Betrachterpunkt variiert, bis dass der am Anfang statische, regelmäßige, aber auch langweilige Flurcharakter aufgelockert war:

Der erste Versuch mit Beleuchtungsmustern auf dem Boden fiel zu langweilig aus:

Ich wollte, dass ein Teil des Streiflichts auch die Wände akzentuiert. Nach einigen Versuchen mit anderen Sonnenständen ist auch das gelungen:

Als nächstes war es nötig, die Flächenaufteilung so zu verfeinern, dass sie besser zum quadratischen Format passt. Dazu mussten wieder Öffnungen verschoben, und die Perspektive geändert werden. Die Tür zum Garten stand danach „offen“, und außerdem sollten Linien links möglichst durch die Bildecken gehen:

Die letzte Farbanpassung zugunsten eines „gedeckteren“ Erscheinungsbilds kam erst danach.
Ich verwende bei der Auswahl der Farben ein selbst erstellten Farbmischprogramm, welches präzise Farbmischungen auf einen bestimmten HLC-Wert ermöglicht. Es verhindert dabei nebenbei, dass ich am PC „unmischbare“ Acrylfarben verwende:

Für die Übertragung auf Leinwand habe ich die Eckpunkte der Farbflächen bemaßt,

dann die Reihenfolge der Farbaufträge festgelegt,

die Wand/Bodenflächen einzeln auf die Leinwand übertragen und (bis auf die Lichtflecken) deckend bemalt. Um den gewünschten Lichteindruck zu bekommen, habe ich mit weißer Farbe lasierend gearbeitet.