Projekt Virtuelles Obertor (für Radolfzells Stadtjubiläum 2026)
Projektziel
Radolfzells Obertor war eines der vier historischen Stadttore. 1870 wurde es als Verkehrhindernis abgerissen. Lediglich die Wandgemälde auf den angrenzenden Gebäuden („Seniorenwohnanlage Am Stadtgarten“ und „Buchhandlung am Obertor“) erinnern noch daran.
Das Projekt möchte das Stadttor als dreidimensionale Rekonstruktion wieder sichtbar machen, in einem ersten Schritt ähnlich einer Fotomontage, in einem zweiten Schritt als Einblendung auf einem Smartphone, welches die reale Umgebung fotografiert.
Der Fortschritt wird in diesem Beitrag fortlaufend dokumentiert.
Projektabschnitt 1
Zunächst wird am Computer ein räumliches Modell des Obertors auf der Basis von historischen Unterlagen erstellt. Mittels Virtueller Fotografie wird dieses Modell dann vor einem aktuellen Umgebungsfoto platziert, beleuchtet und schließlich “abgelichtet”. So entstehen Digitalfotos, die z.B. in Publikationen verwendet werden können. Die Machbarkeit ist bereits durch eine Voruntersuchung abgesichert, s.u.
Projektabschnitt 2
Weitere (optionale) Schritte sehen die Realisierung einer Erweiterte-Realität-Anwendung vor. Das Obertor-Modell wird dabei auf einem Smartphone mit Kamera automatisch über der erfassten Umgebung eingeblendet. Die notwendige Software soll auf einem Webserver der Stadt so abrufbar sein, dass Benutzer keine separate App installieren müssen. Die Machbarkeit hängt von der Verfügbarkeit geeigneter Softwarebibliotheken ab und muss noch überprüft werden.
Machbarkeitsstudie für Abschnitt 1
Das Bild unten wurde als Vorlage für das 3D-Modell verwendet:
[Obertor vor Abriss 1870 (Quelle: Stadtarchiv Radolfzell)]
Mittels 3D-Software wurde daraus in Handarbeit das unten gezeigte räumliche Modell erstellt. Dabei mussten viele Details hinzugedacht werden, die in dem Foto überdeckt sind. Einige Details sind sichtbar, aber seltsam, wie z.B. die nach oben leicht spitz zulaufende linke Turmseite. Die ist im Foto schon sichtbar, könnte aber auch auf Kamera-Abbildungsfehler am Rand des Bilds zurückzuführen sein. Für die Machbarkeitsstudie ist das ausreichend, für die finale Variante ist noch etwas Forschungsarbeit an existierenden Gebäuden aus der gleichen Zeit notwendig. Eine naheliegende Möglichkeit wäre z.B. das noch existierende Gartentor in Reutlingen.
[3D-Modell des Obertors (Version 1)]
Schließlich wurde das Modell wie geplant vor dem Hintergrund eines realen Fotos platziert und analog zur realen Sonnenrichtung beleuchtet, um einen “realen” Schattenwurf zu erzielen:
[3D-Modell des Obertors (Version 1) vor realem Hintergrund]
Das Ergebnis zeigt, dass der erste Projektabschnitt machbar ist:
Fortsetzung folgt…